Ergebnisse aus der Analyse raumzeitlicher Zusammenhänge

Die Analyse raumzeitlicher Zusammenhänge erkundet in explorativer Weise mögliche raumzeitliche Abhängigkeiten der Blitzdichte von verschiedenen topographischen und klimatischen Parametern. Das statistische Grundrauschen, das sich durch die verhältnismäßig kurze Zeitreihe (1998-2009) und das elementare, seltene Phänomen einer Blitzentladung ergibt, erlaubt es im Projekt Reblaus selbst nicht, statistisch gesicherte Aussage zu tätigen. Es können allerdings einige Verdachtsmomente zu Zusammenhängen geäußert und Auffälligkeiten gefunden werden:

Deutlich lässt sich eine orographische Prägung des Blitzaufkommens feststellen: Im Schnitt steigt die Blitzdichte mit der Meereshöhe um etwa 0,3 jährliche Blitzeinschläge je 1.000m Höhendifferenz. In einzelnen Gebirgsstöcken - bspw. in den Berchtesgadener Alpen - ist dieser Zusammenhang aber sehr viel stärker. Ab etwa 2.000m Meereshöhe ist allerdings oft kein Anstieg, sondern teils sogar ein Rückgang der Blitzaktivität erkennbar, weshalb etwa in den Hohen Tauern (Oberpinzgau) die Blitzdichte über alle Höhenstufen hinweg gleichverteilt erscheint (siehe bspw. Abb. 35 in Kap. 5.1). Es wird vermutet, dass in diesen höheren Lagen die Bedingungen zur Bildung sommerlicher Wärmegewitter fehlen, bzw. dass die Wolkenbasis oft unterhalb der höchsten Erhebungen liegt.

Für die verschieden Geländeformen ergibt sich ein ähnliches Bild: Größere Erhebungen, Geländekuppen, Berge und Höhenrücken weisen eine deutlich höhere Blitzdichte auf als Ebenen und Täler (siehe Abb. 38). Unterschiede der Blitzdichte bezüglich der Hangneigung und Hangorientierung bleiben dagegen eher unauffällig (Abb. 43). Auch die Art der Landbedeckung hat - sofern man die Höhenabhängigkeit in der Landnutzung berücksichtigt - offenbar keinen Einfluss auf das Blitzaufkommen. So weisen bspw. Wasserflächen ein ähnliches Blitzaufkommen auf wie die sie umgebenden Landflächen (Abb. 45).



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