Ergebnisse aus der Analyse raumzeitlicher Zusammenhänge (Fortsetzung)

Ähnliches gilt für die Siedlungsstruktur: Da höhere Blitzdichten überwiegend auch in höheren Lagen auftreten und Siedlungen sich meist in Tälern bzw. im Flachland (unter 1.000m Meereshöhe) befinden, entspricht die Blitzdichte in Siedlungen mit 2 jährlichen Blitzeinschlägen je km2 in etwa derjenigen dieser Höhestufe (Tab. 10). Bemerkenswert ist aber, dass der Siedlungsraum im Alpenvorland deutlich höheres Blitzaufkommen erfährt als inneralpin (siehe Karte 11). Die orographische Gewitterexposition - ein Modell des Lebensministeriums BMLFUW zur Schätzung des orographischen Einflusses auf die Gewittertätigkeit - erweist sich als recht stimmig mit dem tatsächlichen Blitzaufkommen der Jahre 1998-2009 (bspw. Abb. 48).

Mit Blitzeinschlägen ist grundsätzlich überall zu rechnen, auch wenn sich Regionen höherer oder geringerer Gefährdung ausweisen lassen. In einer konkreten Gewittersituation ist die Gefahr entsprechend groß. Insbesondere in exponierten höheren Lagen (Berggipfel oder Kuppen) kommt es - weitgehend unabhängig von der Landbedeckung - zu einem vermehrten Blitzaufkommen.

Hinsichtlich der Schadenswirkung von Blitzeinschlägen zeigt Kap. 5.3 trotz der naturgemäß zwingenden Ursächlichkeit keinen Zusammenhang zwischen der räumlichen Blitzschadensdichte und der räumlichen Blitzeinschlagsdichte. Die Zahl der Blitzschäden hängt vielmehr vom vorhandenen Schadenspotenzial ab, das sich überwiegend innerhalb des Siedlungsraumes befindet, der seinerseits bezüglich der Blitzdichte nur wenig variiert. Allerdings weisen kleine ländliche Gemeinden und Streusiedlungen eine deutlich höhere Blitzschadensdichte auf als größere Gemeinden oder städtische Strukturen. Die individuelle Gefährdung ist also in Streusiedlungen höher als in kompakten Siedlungskörpern (Abb. 57). Auf der anderen Seite wird bspw. in der Stadt Salzburg im Mittel etwa jeder zweite Blitzeinschlag im Siedlungsraum schadenswirksam; in ländlicheren Gebieten - etwa im Bezirk Salzburg-Umgebung - bspw. nur jeder siebente (Tab. 13).

Blitzschäden (direkte und indirekte) und dafür ursächliche Blitzeinschläge sind im Schnitt weniger als 3km voneinander entfernt (Abb. 60) und treten überwiegend bei - aufgrund ihrer Größe und Lage - stärker gefährdeten Gebäuden auf (Abb. 61). Dies lässt sich auch anhand erster detaillierter Fallstudien von fünf schadensreichen Tagen zeigen (Kap. 5.3.1).



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